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Lebenszyklus des Lachses

Der Rhein war einmal das bedeutendste Flussgebiet für den Lachs in Europa. In der Wiese liegen Hinweise dafür vor, dass er bis nach Schönau im Schwarzwald aufgestiegen ist. Der Atlantische Lachs (Salmo salar) gehört zu den Wanderfischen, die in unseren Flüssen aufwachsen mit 1-2 Jahre nach Grönland abwandern, um zum Laichen nach einigen Jahren wieder zurückkehren.

Der Lebenszyklus der Atlantischen Lachse beginnt im Frühling. Die geschlüpften lichtscheuen Larven bleiben so lange im Kiesbett bis ihre Dottersäcke weitgehend aufgebraucht sind. Erst jetzt suchen sie sich flache Bereiche im Gewässer und ernähren sich von Kleintieren aus der fließenden Welle. Die heranwachsenden, gefleckten Lachse nennt man „Parr“ bis sie nach meist 2 Jahren als etwa 15-20 cm lange silbrige „Smolts“ ins Meer abwandern. Die lange Reise durch den Atlantik bis nach Grönland treten sie wahrscheinlich an, weil sie dort auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot von Krebsen und kleineren Fischen treffen. Aus dem Meer kommen die Lachse nach 1-6 Jahren zurück.

Die bereits nach 1-2 Jahren heimkehrenden und ca. 2 kg schweren Lachse werden als „Grilse“ bezeichnet, die „kleinen Sommerlachse (5-7 kg) schwimmen nach 3-4 Jahren zurück und die „großen Sommer- bzw. Winterlachse“ blieben früher sogar bis zu 6 Jahren im Meer und wurden bis zu einem Meter lang und bis über 10 kg schwer. Wie die Lachse aus dem Meer über Tausende Kilometer zurück in ihre Kinderstuben und Hochzeitsgewässer finden ist nicht abschließend geklärt. Von Holland in die Wiese haben sie früher zwischen 45-60 Tage gebraucht. Ihren Weg im Fluss zurück zu ihren Geburtsstätten, den Oberläufen der Flüsse, finden sie, so wird vermutet, über den Geruch. Dort halten sie im Herbst Hochzeit. Während die Weibchen Laichgruben von mehreren Metern Durchmesser in den Kies graben, kämpfen die Männchen, die an ihren nun hakenförmigen Unterkiefern zu erkennen sind, um die besten Plätze. Bei der Befruchtung der Eier beteiligen sich neben den großen Hakenlachsen auch kleine frühreife Männchen, die „Struwitze“. Das sind nur 10 bis 20 cm lange frühreife Männchen, die aus einer Deckung blitzschnell hervorstoßen und ihren Samen abgeben. Man schätzt, dass oft bis zur Hälfte der Nachkommen einen frühreifen Lachs zum Vater haben. Nach dem Laichgeschäft sterben die meisten der jetzt erschöpften Tiere. Auch früher schafften nur wenige die Reise zum Meer und zurück mehrfach. Nach etwa 4 Monaten Reifezeit der Eier im Lückensystem des Kiesbetts, startet eine neue Generation den Zyklus der Lachse.

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